
Was Zähne krank macht
Wenn Zähne erstmals das schummerige Licht der Mundhöhle erblicken, dann sind sie in der Regel kerngesund. Das bleiben sie auch, wenn die Bedingungen im Mund optimal sind, aber mit dem Durchstoßen der Milchzähne beginnt häufig schon der erste Angriff auf die Zahngesundheit. Denn im Mund tummeln sich über 900 Arten von Bakterien, die für unsere Zähne überwiegend harmlos sind. Aber es gibt auch solche, die ursprünglich in einem gesunden Mund nichts zu suchen haben und die der Zahnsubstanz schaden können.
Laktobazillen zum Beispiel oder das Bakterium Streptococcus mutans, das bei der Entstehung von Karies eine Hauptrolle spielt. Es kann einfache Zucker zu Säuren abbauen. Es kann aber auch aus Zucker komplexere Kohlenhydratverbindungen aufbauen, die den Keimen selbst als Nahrungsreserve für Zeiten einer geringen Zuckerzufuhr dienen. In diesen Phasen greift es auf sie zurück und baut sie zu Säuren ab, die wiederum den Zahnschmelz angreifen. Das (oder der?) Streptococcus mutans gehört nicht zur ursprünglichen Mundflora und bei einem neugeborenen Baby werden sich auch keine Bakterien dieser Art finden. Wie viele andere Erreger wird es von Mund zu Mund übertragen. Infektionsquelle können Mutter, Vater oder auch Großeltern sein. Wenn diese den Schnuller oder Kinderlöffel ablecken, kommt es zur Übertragung der Keime auf den Säugling oder das Kleinkind. Einmal im Mund eines Erwachsenen transportiert ein kleiner Löffel schon tausende gefährlicher Bakterien in den Mund des Babys.
Eine intakte Mundflora und ein funktionierendes Immunsystem können auch mit den Bakterien im Mund fertig werden und auch eine bewusste zahngesunde Ernährung kann helfen, schädigende Erreger in den Griff zu bekommen. Aber die Basis gesunder Zähne ist die regelmäßige und konsequente Reinigung aller Zähne zuhause und mit professioneller Unterstützung moderner Prophylaxekonzepte in der Zahnarztpraxis. Denn saubere Zähne sind bakterienfreie Zähne und damit Zähne ohne Belag - dem Ausgangspunkt weiterer Krankheiten von Zähnen und Zahnfleisch. Krankheiten, die natürlich auch durch Ernährungsgewohnheiten oder gesundheitsschädigendes Verhalten begünstigt werden können: so steigt das Risiko für eine Parodontitis bei Rauchern um das Drei- bis Fünffache.